Auch der Raccard ist eine der vier Komponenten der traditionellen ländlichen Siedlung.
Der Lagerraum wird auf recht rudimentäre Weise aus gekreuzten Bohlen errichtet, die einen rechteckigen Grundriss vorgeben. Diese werden an ihren beiden Köpfen mit der Kreuzschnitztechnik zusammengefügt. Ein System aus Holzdübeln sorgt für den Zusammenhalt der Bohlen untereinander.
Das tragende Element besteht immer aus einer Reihe von vertikalen Pfeilern, die fest mit dem Basiskranz verbunden sind. Dieser besteht aus fünf Balken, die auf einer grob gemauerten niedrigen Mauer ruhen. Die vertikalen Pfeiler und die Balken des Basiskranzes werden nach dem sogenannten Schwalbenschwanzschnitt zusammengefügt. Der Schutz vor Nagetieren wird durch eine Steinplatte gewährleistet, die horizontal an der Spitze jedes Pfeilers angeordnet ist, um einen für kleine Säugetiere unüberwindbaren Überhang zu schaffen.
Um die Wände gerade zu halten, verbindet ein ausgeklügeltes System von "Nadeln" die Bohlen an der Basis mit denen an der Spitze. An der Giebelfassade befinden sich zwei Nadeln, an der Traufseite nur eine. Fassaden, deren Achse durch Öffnungen geschwächt wird, erfordern zwei Nadeln: Dies ist häufig der Fall bei Giebelfassaden.
Die innere Anordnung des Lagers entspricht zwei funktionalen Notwendigkeiten: der Lagerung von Garben und dem Dreschen von Buhnen.
Der Innenboden ist nicht einheitlich: In der Mitte verläuft ein 1,5 m breiter Gang, der auf beiden Seiten von einer 80 cm hohen Brüstung begrenzt wird: Es ist die Tenne, auf der in der Nebensaison der Weizen mit dem Dreschflegel gedroschen wurde. Auf beiden Seiten der Tenne ist die Fläche in Abteile (parts) unterteilt, was zu große Haufen verhindert und die Nutzung des raccard durch mehrere Eigentümer erleichtert.
Wie der Dachboden hat auch der Speicher keinen direkten Zugang wie eine Treppe oder Leiter, da dies die Schutzwirkung der Säulen und Steine aufheben würde. An der Fassade werden in Ermangelung von Galerien Latten gezogen, um das Trocknen von Futterkräutern zu ermöglichen, die zu Faschinen gebunden sind: Stängel von Kartoffeln, Bohnen, Erbsen etc.